262 Klinken

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Kunst am Bau, Rosa Luxemburg Stiftung Berlin
1. Preis im deutschlandweit ausgelobten, zweiphasigen Kunst-am-Bau-Wettbewerb
2017ff.

Die Türen des Neubaus der Rosa Luxemburg Stiftung am Berliner Ostbahnhof werden mit Türklinken versehen, die aus Gebäuden von politischen und gesellschaftlichen Akteuren stammen, die der Stiftung in unterschiedlicher Weise verbunden sind. Im Gegenzug erhalten die Partnerinnen und Partner jeweils einen der für den Neubau vorgesehenen Türgriffe. In einer kuratierten weltweiten Sammel- und Austauschaktion gibt man sich also gegenseitig die Klinke in die Hand und bleibt gerade dadurch nachhaltig in Kontakt.

Auf der Website www.rosalux.de/klinken bildet sich das Projekt im virtuellen Raum ab. Neben einer sich stetig füllenden Weltkarte gibt es nach und nach zu allen getauschten Klinken Hintergrundinformationen zu den Tauschpartnern, ihren Aktivitäten und Zielen sowie den ideellen Verbindungen zur RLS. Somit wird nicht nur im Neubau ein haptisches Bild der weltweiten Vernetzung entstehen, sondern auch im digitalen Raum die weltumspannende Arbeit sichtbar.

Die Künstler Paul Jonas Petry und Willem-Jan Beeren haben das Projekt „262 Klinken“ für den Neubau der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin entwickelt und sind als Gewinner aus dem deutschlandweit ausgelobten, zweiphasigen Kunst-am-Bau-Wettbewerb hervorgegangen.

Statement des Jury-Vorsitzenden Henrik Mayer (Bildender Künstler, Projektgruppe REINIGUNGSGESELLSCHAFT):
«(…)Folgerichtig verknüpfen (Beeren und Petry) in ihrem prämierten Projektvorschlag Kunst, Architektur und gesellschaftliches Handeln. Die Türklinken des Neubaus werden mit Klinken aus Gebäuden von Institutionen vertauscht, die der Rosa Luxemburg Stiftung verbunden sind. Mit diesem sinnig, konzeptuellen Eingriff eröffnen die Künstler das Handlungsfeld für eine weltweite Sammel- und Tauschaktion. Diese macht als langfristiger künstlerischer Prozess das Feld der politischen Bildung für Menschen in Berlin und der ganzen Welt sowohl inhaltlich als auch haptisch begreifbar.»

Das Projekt wurde in die Sammlung des Museums der 1.000 Orte – Kunst im Auftrag des Bundes seit 1950 aufgenommen.
Ein Katalog zum Projekt wurde veröffentlicht.